Warum deine Jobsuche (möglicherweise) ins Leere läuft

Deine Liste an offenen und erfolglosen Bewerbungen wächst, und während deine Freunde Arbeitsverträge unterschreiben und am Wochenende von ihren neu...

  • 30. November 2020
  • 3 Min. Lesezeit
  • Max

Deine Liste an offenen und erfolglosen Bewerbungen wächst, und während deine Freunde Arbeitsverträge unterschreiben und am Wochenende von ihren neuen Jobs erzählen, macht sich bei dir mit jedem arbeitslosen Monat ein wenig mehr Panik breit. Warum klappt es nicht?{:.intro-text}

Die nicht unbedingt gute, aber beruhigende Nachricht: Auch wenn es dir so vorkommt, bist du mit dieser Situation nicht allein. Die schlechte Nachricht: Wahrscheinlich stimmt etwas mit deiner Herangehensweise nicht. Zeit für Ursachenforschung.

Dein Anschreiben ist langweilig

Niemand verfasst gerne Motivationsschreiben. Jeder weiss, wie verlockend es ist, einfach Namen, Anrede und Stellenbezeichnung auszutauschen und die «Arbeit» hinter sich zu haben. Blöd nur, wenn du so zwar in ein paar Minuten fertig bist, dafür aber schon wieder eine Absage bekommst.

Du kennst das Gefühl, wenn du dein eigenes Anschreiben nicht mehr lesen kannst, weil es unerträglich und sterbenslangweilig geworden ist? Ja, vielleicht liegt es wirklich daran, dass du schon 50 Bewerbungen verschickt hast. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es einfach Mist ist. Setz dir als Ziel, nur Bewerbungen zu verschicken, die du selbst gerne liest. Verzichte auf nichtssagende Floskeln und Aussagen, die jeder Bewerber genau so tätigen könnte. Das erfordert Zeit, aber es lohnt sich.

Du machst deinen Wert nicht deutlich genug

Die wenigsten werden mit einer Stärke und einem Faible für Vorstellungsgespräche geboren. Die einen bekommen vor Nervosität kaum ein Wort heraus und beschränken sich auf unbeholfene, gelernte Antworten, die keinen bleibenden Eindruck hinterlassen; die anderen reden gern zu viel und verlieren sich in irrelevanten Ausführungen über ihre Hobbies oder ihren letzten Urlaub. Über letzteres zu sprechen, ist zwar okay, aber hier ist es wichtig, sich kurz zu halten und vor allem immer eine Verbindung zum Job herzustellen.

Analysiere deine letzten Bewerbungsgespräche: Wie hast du auf welche Fragen geantwortet? Hast du deinen Wert für das Unternehmen deutlich gemacht? Wenn nein, wie kannst du es beim nächsten Mal besser machen? Mach dir Stichpunkte und übe die «gute» Version deiner Antwort ruhig ein paar Mal, um sicherer zu werden. Sympathie ist ohne Zweifel wichtig – aber der Wert, den du mit in die Firma bringst, kommt immer an erster Stelle.

Du bewirbst dich um die falschen Jobs

Wenn die Jobsuche sich hinzieht und noch immer kein Licht zu sehen ist, das ein Ende des Tunnels ankündigt, ist es nur verständlich, wenn sich Gedanken wie «Naja, um einen Fuss in die Tür zu bekommen, reicht es», «Kündigen kann man ja immer noch» oder gar «Ist mir egal ob ich den Job hasse, Hauptsache ich kann meine Rechnungen bezahlen» in deinen Kopf schleichen.

Allerdings sind Recruiter in aller Regel bei der Besetzung offener Stellen nicht ganz so wahllos. Vielmehr merken sie schneller als du denkst, wenn jemand eigentlich gar keine Lust auf den Job hat – und das Arbeitsverhältnis auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt ist.

Natürlich ist es frustrierend, wenn man nicht mal die «blöden» Jobs bekommt – aber wenn dich das dazu bringt, noch einmal zu analysieren, was du wirklich willst, wird es sich langfristig für dich auszahlen.

Es erfordert Kraft und Durchhaltevermögen, eine (zu) lange Jobsuche durchzustehen. Die beste (und vielleicht einzige) Herangehensweise: Überprüf und frag dich immer wieder, was du möglicherweise besser machen kannst. Und verfall um alles in der Welt nicht in das Denken «Ich schicke diese Bewerbung jetzt einfach ab, obwohl sie schlecht ist / ich den Job nicht will – ich bekomme ja ohnehin eine Absage.» Diese Prophezeiung kommt mit einer Garantie auf Selbsterfüllung!